


Kirche St. Peter und Paul Feldafing
Dank der Großzügigkeit der katholischen Kirchengemeinde Feldafing finden die Musiktage Feldafing regelmäßig in der alten Kirche St. Peter und Paul statt, mitten im Dorf am Marktplatz. Bereits im Jahr 1401 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Sie hat seitdem ein äußerst wechselvolles Schicksal erfahren. Dreimal wurde sie nach Großbränden wieder aufgebaut, jeweils vergrößert und umgestaltet. Sogar dem Damoklesschwert des Abrisses ist die Kirche dank Protesten und Engagement der Bevölkerung in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts entgangen. Nach Leerstand, Profanisierung und Einsturzgefahr wurde St. Peter und Paul 1976 unter Denkmalschutz gestellt, sorgfältig renoviert und 1986 wieder geweiht. Die Kirche erhielt 1987 eine neue Orgel und erfreut sich einer lebendigen kirchlichen und säkularen Nutzung.
Betritt man den Innenraum, so überrascht die neuromanische Gestaltung im Stil einer orthodoxen Kirche mit dem Pantokrator und blauem Sternenhimmel. Diese ungewöhnliche, sehr einheitliche historisierende Innenausstattung wurde in den Jahren 1895 bis 1898 geschaffen. Sie bildet die optische Ergänzung zum Erleben der Musik. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die beiden Fenster an der Nordseite. Sie sind sehenswerte Zeugen der Geschichte Feldafings: während Kaiser Franz Joseph I. mit der Darstellung der heiligen Elisabeth von Thüringen seiner Gattin Kaiserin Elisabeth, der „Sisi“, huldigt, ehrt Fürst Albert von Thurn und Taxis das Gedenken an seine Frau Helene – Schwester der Kaiserin Elisabeth – mit einem Bild der Kaiserin Helena, die nach der Legende das Kreuz von Jesus Christus fand.
Für die Musiktage Feldafing mit ihrem Schwerpunkt auf Kammermusik ist der Kirchenraum von St. Peter und Paul ein Glücksfall. Sowohl seine Größe wie die akustischen Bedingungen passen wunderbar zum intimen Musizieren und Zuhören in kleinem Kreis, genauso wie Ernst und Würde der geschichtsträchtigen Mauern.
Wenn man weiß, dass das Gestühl noch aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt, wird man dessen hölzerne Härte, die man beim Sitzen verspürt, über dem Wohlklang der Stimmen und Instrumente leicht verschmerzen!
Beim Verlassen der Kirche sollte man einen Blick auf die Rosette, das Cäcilien-Fenster, hinter der Orgelempore werfen. In verklärender Romantik im Sinne des Historismus sind musizierende Engel dargestellt – wie ein Hinweis auf die Musiktage Feldafing, zunächst jedoch in Erinnerung an die Schutzpatronin der Kirchenmusik, der Cäcilia von Rom.
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